Der Funk-Garagentoröffner

Figure 6
Die Fernbedienung

Was tut man nicht alles, um sich die alltäglichen Abläufe ein wenig leichter zu machen? Wie wäre es zum Beispiel mit einem Funk-gesteuerten Garagentor? Im Januar 2009 habe ich genau so ein Projekt in die Realität umgesetzt. Anstatt zum Schloss zu laufen, den Schlüssel einzustecken, den Schlüssel umzudrehen, den Schlüssel herauszuziehen und zum Auto zu laufen, kann das Tor nun mit einem simplen Knopfdruck im Auto geöffnet werden.

Sender

Zum Öffnen des Tores wird die im Bild gezeigte Fernbedienung benutzt. Im Inneren des Gehäuses arbeitet ein Atmel Tiny13 Prozessor, der ein RMF02 Funkmodul anspricht. Diese Module gibt es unter anderem beim Distributor "Pollin Elektronik". Sie sind sehr günstig und eignen sich gut für selbstgebaute Projekte mit drahtloser Kommunikation. Durch den Einsatz verschiedener Standby-Modi und stromsparender Komponenten sind Batterielaufzeiten von etwa 5 Jahren möglich (Selbstentladung der Batterie nicht berücksichtigt). Die Platine besitzt nur ein einseitiges Layout, wodurch sie problemlos selbst hergestellt werden kann.

Wie bereits in einem anderen Artikel erwähnt, habe ich die Fernbedienung im Jahr 2011 etwas modifiziert, sodass Sie nahtlos ins Innere des Fahrzeugs passt. Nun wird Sie durch einen einen Schalter bedient, der sich in der Mittelkonsole befindet und optisch den originalen Knöpfen gleicht. Hier beschreibe ich die Änderungen, die ich dafür an der Platine vorgenommen habe.

Sender (Fahrzeugversion)

Die größte Schwierigkeit bei der Fahrzeugversion der Fernbedienung lag im Mittelkonsolen-Schalter. Dieser hat einen relativ hohen Schaltwiderstand, sodass man den Schalter nicht einfach an die Stelle des alten Tasters anlöten konnte. Stattdessen habe ich den Schalter mit einem Transistor verbunden, der ein Relais auslöst, welches dann letztendlich die Platine mit Strom versorgt.

Ungeachtet der Tatsache, dass diese Änderung eigentlich schon ausreichte, habe ich die Schaltung noch ein bisschen mehr verändert. Da die Fernbedienung nun ohnehin mit dem Auto verbunden ist, habe ich auf eine Batterie verzichtet und stattdessen die Schaltung auf eine Eingangsspannung von 12V (Bordspannung) ausgelegt. Dadurch ist sichergestellt, dass man nicht wegen einer leeren Batterie das halbe Auto auseinandernehmen muss.

Weiterhin benutze ich nun eine etwas bessere Antenne (so ziemlich alles ist besser als ein Stück Kupferdraht ;-)), wodurch die Datenübertragung zum Empfänger etwas besser ist.

Schließlich habe ich wegen der vielen neuen Bauteile ein komplett neues Platinenlayout entwickelt. Dieses mal habe ich mich für ein Doppelseitiges Layout entschieden, wodurch ich, trotz einer höheren Anzahl an Bauteilen, insgesamt eine kleinere Platine erstellen konnte (47mm x 22mm anstelle von vorher 50mm x 30mm). Dies erleichtert das Verstecken der Schaltung im Fahrzeuginneren.

Empfänger

Auf der Empfängerplatine sitzt ebenfalls ein Atmel Prozessor und ein RMF-Funkmodul. Diesmal allerdings ein ATmega8 sowie ein RFM01. Da die Maße der Platine unkritisch sind, konnten hier größere Bauteile eingesetzt werden. Insgesamt funktioniert das Gerät so, dass, sobald es ein bestimmtes Datenpaket empfängt, einen "Schlüsseldreh" simuliert, der bislang für das Öffnen des Tores notwendig war. Die Elektronik der Toröffnung musste also in keinster Weise modifiziert werden. Dadurch kann man dieses Gerät eigentlich auch in anderen Situationen einsetzen, in denen man einfach einen über Funk geschalteten Kontakt benötigt. In diesem Fall müsste man nur die Kontakte am schaltenden Relais anders belegen.

Da die Garage aus dicken Stahlbetonwänden besteht, ist die Funkreichweite relativ stark begrenzt. Durch den Einsatz einer "Koax-Antenne" sind immerhin noch etwa 10 - 15 Meter Reichweite möglich. Im Freien hat das Gerät eine Reichweite von über 200 Meter.

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